Schon als kleines Kind war ich den Pferden verfallen. Mit 8 Jahren durfte ich dann auch endlich Reitstunden nehmen, vorher war ich zu jung und so etwas wie Kinderreiten gab es damals bei uns noch nicht glaube ich. Vielleicht hatte meine Mutter auch zu viel Angst, Pferde waren und sind nicht so ihr Ding.

Hier ein Foto vor meiner allerersten Reitstunde mit "Diana"





Reitferien durfte ich einige Zeit später auch machen:




Hier ein Foto mit "Dunja" in dieses Pferd habe ich mich verliebt. Sie ließ sich nur von mir reiten und putzen, bei anderen war sie bissig, schlug um sich und war einfach nur garstig. Da sie deshalb nicht für die Reitstunden auf dem Hof tauglich war, sollte sie auch verkauft werden. Meine Mutter konnte und wollte mir kein eigenes Pferd kaufen. Ich konnte dies aber nicht verstehen und weinte wochenlang. Vor einigen Jahren habe ich auch versucht, sie über das Internet zu finden, leider vergeblich. Ich hoffe, sie hat einen guten Platz gefunden und darf ihre Rente auf einer schönen Weide verbringen...





Gegenüber von unserem Haus stand ein wunderschöner Württemberger und seit ich denke kann, hätte ich mich gerne um ihm gekümmert. Irgendwann fragte meine Mutter, und da ich jetzt ja schon Erfahrungen mit Pferden hatte, bekam ich das "OK".
"Finnegan" war etwa 1,65 m groß und, wenn ich mich richtig erinnere, schon 22 Jahre alt als ich ihn als mein allererstes Pflegepferd bekam. Wir liebten uns heiß und innig! Ich fütterte ihn morgens (seine Portion Hafer und Kraftfutter wurde mir hingestellt), ich mistete seine Box, brachte ihn auf die Weide, ging mit ihm spazieren und ritt mit ihm aus. Meist nur mit Halfter und ohne Sattel, er war immer sehr vorsichtig wenn er mich auf seinem Rücken durch die Wälder trug. Wenn er mich sah wieherte und prustete er und wir schmusten für unser Leben gerne miteinander. Ich ging unter seinem Bauch hindurch, rutschte seinen Hintern runter auf den Boden und er zuckte nicht einmal mit der Wimper. 


 



Er war eine Seele von Pferd! Nach ein paar Jahren bekam ich dann mein erstes eigenes Pony und Finnegan einen neuen Stallkollegen. "Flint" gehörte ursprünglich meiner Cousine, da sie aber Turniere reiten wollte, war ihr Flint bald zu klein und meine Mutter kaufte ihn für mich. Er war ein Deutsches Reitpony und erst 5 Jahre alt. So kümmerte ich mich um mein erstes Pony und um Finnegan.





Aber nach nur zwei Wochen geschah ein tragischer Unfall. Als ich eines morgens an den Stall kam, lag Finnegan tot vor seiner Box, er starb an Schlundverstopfung, verursacht durch Leinsamen, der nicht eingeweicht worden ist. Wir fanden noch Leinsamen in seinem Trog und an den Wänden seiner Box. Bis heute ist nicht klar, wer ihm diesen gefüttert hat. Es war aber ein Schock, dass mein geliebtes Pferd nun nicht mehr am Leben war. Ich weiß nicht, was in dieser Nacht, als Finni starb, passiert ist, aber mein Pony war danach wie ausgewechselt.

Ich brachte ihn in einen anderen Stall, da er ja nicht alleine stehen konnte. Seitdem ging er nur noch durch, galloppierte mit mir auf LKW´s zu, im Wald Abhänge hinunter, blieb mitten auf einem Weg stehen und weigerte sich weiter zu laufen, rannte rückwärts und wenn ich herunter fiel und im Steigbügel hängen blieb, zog er mich panisch hinter sich her. Irgendwann hatte ich solche Angst ihn zu reiten, dass wir ihn schließlich verkauften. Ich war ihm reiterlich einfach nicht gewachsen und meine Mutter konnte mir keinen Reitlehrer finanzieren. Wir haben aber einen wunderschönen Offenstallplatz für ihn gefunden, wo er noch heute steht.  

Ich hatte dann auch erst einmal genug vom reiten, aber nicht lange...