Wer nie einen Hund gehabt hat, weiss nicht, was Lieben und Geliebt werden heisst.

Nachdem ich meine Ausbildung zur Bürokauffrau erfolgreich abgeschlossen hatte, war meine Mutter so glücklich, dass sie mir wieder ein Pferd kaufte. (Eigentlich wollte ich Tierarzthelferin werden und habe etliche Male überlegt, meine Ausbildung abzubrechen. Meine Mutter hätte mir aber den Hals umgedreht und so habe ich mich zusammen gerissen. In dem Betrieb arbeite ich auch heute noch, sogar mit Heimarbeitsplatz und ich bin glücklich und stolz, dass ich mein eigenes Aufgabengebiet habe und mir der Beruf nun doch Spaß macht.)

"Alf" war ein Haflinger, ein ehemaliges Kutschpferd, Kopper und ein ganz lieber Kerl. Er lief mir nach wie ein Hund, war toll zu reiten, lieb zu Kindern (ich machte Kinderreiten mit ihm um ein bisschen was dazu zu verdienen und hatte Freude daran, den Kindern den Umgang mit einem Pferd beizubringen)

Dann hatte ich einen neuen Freund, der leider nichts mit Tieren anfangen konnte. Er stellte mir ein Ultimatum, entweder eigene Wohnung mit ihm zusammen oder mein Pferd. Ich entschied mich für ein Leben mit ihm. Ich fragte die Mutter des Mädchens, das bei Alf eine Reitbeteiligung hatte, ob sie sich vorstellen könnte, Alf zu übernehmen. Ich wusste, dass Alf dort sein Leben lang bleiben konnte, da die ganze Familie ihn liebte. An jemand anderen hätte ich ihn nicht verkauft, es brach mir so schon das Herz.
Als er in den Hänger ging weinte ich und irgendwas sagte mir, dass das ganze ein schlimmer Fehler war.
Schlussendlich war es dann so, dass ich in meiner neuen Wohnung saß, mein damaliger Freund seinem Hobby nachging, ich nicht wusste, was ich mit meiner Freizeit anstellen sollte und ich jeden Tag bereute meinen Freund hergegeben zu haben. Ich weiß aber, dass Alf es wirklich gut hat, man sich um ihn kümmert, er heiß und innig geliebt wird und das er dort seinen Lebensabend verbringen darf.

Nie wieder würde ich eines meiner Tiere her geben! Heute habe ich einen neuen Lebenspartner, der Tiere genauso liebt wie ich und sich auch vor Stallarbeit nicht scheut. Er wusste, dass ich mein Leben immer mit Pferden verbracht habe und hat bemerkt, dass ich im Umkreis fast jedes Pferd mit Namen kannte. Als ich das Pferd meiner Freundin in seinem Beisein geritten habe, fiel ihm das Leuchten in meinen Augen auf.
Er unterhielt sich mit meiner Freundin während ich ritt und sie erzählte ihm die Geschichte vom Verkauf von Alf.
Daraufhin beschloss er mit den Worten: "Eine Lebensfreude sollte man nie für eine Beziehung aufgeben und das Lächeln auf deinem Gesicht auf dem Rücken eines Pferdes, würde ich gerne immer sehen" ein neues Pferd für mich zu kaufen.

Einmal durfte ich einen Friesen reiten, es war, wie auf Wolken zu schweben. Die Anmut und Schönheit dieser Rasse und ihr Wesen haben mich schon immer fasziniert, deshalb soll mein Traum nun endlich in Erfüllung gehen - ein Friese soll nun das Lächeln wieder in mein Gesicht zaubern.

Momentan sind wir gerade dabei mit meiner Freundin einen Offenstall zu bauen. Dort soll unser Pferdchen stehen, zusammen mit einer Camarque Stute, einer Fjord Stute und einem Minipony Wallach. Fotos im nächsten Unterpunkt.